A Fochez in Ehren …

Es gibt sie als Hennen, Hasen oder in rund und mancherorts sogar als Ross oder Kranz. Es gibt sie in süß und in salzig, mit Anis oder Kümmel verfeinert, man kann sie mit Butter, Honig, Marmelade, Schinken oder auch ohne Belag und Aufstrich genießen. Und: Sie kommen zwei Mal im Jahr, nämlich zu Ostern und Allerheiligen, zum Einsatz: die von Groß und Klein allseits beliebten FOCHEZN! 🙂

Schun gwisst?
Hier drei kleine, feine Facts, die du über die Fochezn vermutlich noch nicht gewusst hast! 🙂

  • Die allseits beliebten Fochezn werden in der deutschen Sprache „Gebildebrote“ genannt.
  • Schon die alten Griechen und Römer buken so etwas wie Gebildebrote – und überraschten mit menschen- oder tiergestaltigen Formen oder Gestirn-Sinnbildern.
  • Die Fochezn gehören zu den wenigen geschützten Brot- und Backwarensorten, die das Südtiroler Qualitätssiegel tragen dürfen! 

Eine vergessene Tradition

 

Jo, jo, jo,

der Oaschtertog isch do.

Der Teit der bring in Fochaz,

die Touta bring a Henn,

Madele, Madele, renn!“

 

So lautet ein alter Vinschger Kinderreim! 🙂 Der Sinn erschließt sich uns zwar auch nicht gaaanz, aber egal. Fakt ist: Nicht nur bei uns … nein, in beinah’ ganz Europa haben Gebildebrote eine lange Tradition. Meist wurden sie zu besonderen Festen aus Hefe- oder Lebkuchenteig gebacken. Die Herstellung der Fochezn ist auch heute noch mehr als nur ein Teil der Backwerks-Kunst – in Südtirol, wie auch in den anderen Alpenländern, gehört sie tatsächlich auch zu Kultur und religiöser Tradition. 

 

Wer hätte sich gedacht, dass wir in einer unserer Brot-Geschichten tatsächlich einen – zumindest kurzen Sprung – in die christliche Religion machen? 😀 Also aufgepasst, ihr Kuchensünder und schwarzen (Brot) Schafe ;-): Zu Allerheiligen gedenken wir allen Toten, zu Ostern feiern wir die Auferstehung Christi. Wisst ihr, gell? Schon früher überreichten Paten ihren Patenkindern zu beiden Anlässen ein Gebäck – so besagt es auch der Brauch. Für die Mädchen gab’s dann meist Gigger und Hennen, für die Buben Hasen oder Pferde. Und a „Kreizer“ und die bunten Ostereier zu Ostern gehörten logischerweise auch dazu.

 

Damals wie heute ist der Besuch des Paten oder der Patin am Allerheiligentag sowie zu Ostern beim Patenkind also üblich. Sie bringen den Fochaz als Allerheiligen- oder Ostergeschenk mit. Viele backen ihn zwar auch gern zuhause, aber auch die Bäckereien nehmen das Gebildebrot noch immer mit ins Sortiment. „Es ist schade, dass die Nachfrage in den letzten Jahren so zurückgegangen ist“, bedauert der Wörndle. Dabei ist die Tradition doch eigentlich eine wirklich schöne, findet er. Und außerdem: Jeder einzelne Fochaz, jedes einzelne Stück wird – wie alle anderen Wörndle-Brote auch –  von Hand in die jeweilige Form gebracht und geschnitzt – ganz klar! Und so sind sie alle ein Einzelstück, mit Liebe gemacht, damit sie auch mit viel Liebe verschenkt werden können.

 

Und jetzt wissen wir ja wieder, warum wir zwei Mal im Jahr diese feinen Fochezn schnabulieren dürfen … Und jeder Wörndle-Fochaz wartet auf seine hungrigen kleinen Besitzer. 🙂

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