Mit Laib und Seele

Wörndle-Bäcker Daniel Profunser im Porträt

Wenn abends alles so langsam still wird und sich die meisten Menschen in ihre Pyjamas und Betten kuscheln, fährt er erst von seinem Zuhause in Nals los: Daniel Profunser ist einer von sechs Bäckern der Bäckerei Wörndle und eigentlich – als wir ihn zum Gespräch treffen – im Urlaub. Trotzdem entdecken wir ihn an einer der Teigmaschinen, als wir die Backstube um 22.00 Uhr betreten. „Wenn ich schon mal für das Interview hier bin, kann ich in der Zwischenzeit ja auch ein bisschen mithelfen“, sagt er lächelnd. Das nennt man mal Teamgeist – und Fleiß!

2 Jahrzehnte Brötchenbacken

 

Seit mittlerweile 21 Jahren verdient der gebürtige Kalterer nun schon seine Brötchen mit … ja, Brötchen! 🙂 „Nach der Mittelschule habe ich direkt mit der Lehre begonnen. Sieben Jahre lang war ich in Eppan, bevor ich das erste Mal für ein Jahr hier beim Wörndle gearbeitet habe. Dann hat es mich beruflich nach Bozen verschlagen, zum Tammerle. Nach dem Verkauf der Bäckerei bin ich wieder zurück nach Eppan, wo ich Tagesschichten machen konnte – was für eine gewisse Zeit recht fein war.“ Dem tatkräftigen Daniel wird die Tagesproduktion allerdings irgendwann langweilig, erzählt er weiter: „Schüttelbrot, Brezen und Grissini herzustellen wurde mir zu eintönig. Ich wollte wieder richtig Brot backen und auch wieder nachts arbeiten.“ Und so verschlug es ihn am Ende doch wieder zurück, zum Wörndle. Langweilig wird es hier, bei all den lustigen Arbeitskollegen und dem genauso lustigen Chef, mal garantiert nicht – das merke ich schon alleine daran, dass sich Daniel während unseres Gesprächs den einen oder anderen „Tratzer“ anhören muss: „Tua die Händ außer von Hosensock!“ oder: „Wos redschn!“ „Wort lei!“, kontert er dann lachend, „donoch bisch du dron!“

Nachteule wird man nicht. Nachteule ist man.

 

Aber: Wer arbeitet denn freiwillig nachts, wird sich manch einer fragen. Nun, der Daniel auf jeden Fall – und noch dazu sehr gerne! „Man muss für die Nachtarbeit schon gemacht sein, und dafür, etwas weniger zu schlafen als andere. Ich kenne einige, die mit diesem Rhythmus nicht zurecht gekommen sind. Aber ich gehöre definitiv zu den Menschen, die es können – ich genieße die Vorteile, die der Stundenplan eines Bäckers mit sich bringt: Und das sind die viele Freizeit und die Zeit, die ich tagsüber mit meinen Kindern verbringen kann.“

 

 

Ein Alltag der etwas anderen Art

 

Wenn der sympathische Bäckermeister nach getaner Arbeit gegen 7.00 Uhr nach Hause kommt, kocht er sich erstmal eine warme Mahlzeit. Dann erst legt er sich aufs Ohr – bis zu Mittag. Da kommt nämlich seine Tochter von der Schule nach Hause. Daniel verbringt den Nachmittag mit ihr und seinem Sohn oder unternimmt etwas mit seinen Freunden. „Ich gehe sehr oft Klettern, das macht mir riesigen Spaß!“ Und bei dieser sportlichen Aktivität bleibt es nicht. „Wenn er net do isch, donn isch er olm auf der Pistn zum Snowboarden oder Skifohren“, ruft Chef Matthias lachend rüber, der in der Backstube gerade seine Runde dreht. Da fühlt sich Daniel sofort ertappt: Über 40 Mal sei er im letzten Jahr auf der Piste gewesen, verrät er mir lachend. „Ansonsten koche ich auch sehr gerne. Und ab und zu, da liege ich auch einfach mal auf dem Sofa rum.“ Und apropos ausruhen: Abends, bevor es dann wieder losgeht, legt der 37-Jährige nochmal zwei oder drei Stündchen Schlaf ein. „Das hab ich mir so angewöhnt“, lacht er, „und das brauche ich auch. Normalerweise beginne ich gegen 22.00 Uhr – wenn ich mit dem Mischen dran bin, bin ich allerdings schon um 19.00 Uhr hier und hab dafür schon um 2.00 Uhr fertig.“

Happy baker, happy bread

 

Mal in einen anderen Beruf reinschnuppern? Wenn’s in der Backstube doch so gut riecht! 😉 Aber ganz ernsthaft: Darüber hat Daniel in seiner gesamten Bäckerkarriere noch nicht ansatzweise nachgedacht. „Ich hab es auch nie bereut, mich für diesen Beruf entschieden zu haben … ich gehe nach wie vor jede Nacht gerne zur Arbeit!“, sagt Daniel zufrieden – und diese Zufriedenheit nimmt man ihm absolut ab. Er steht halt voll und ganz fest in der Backstube, der Daniel. Und wenn der Bäcker #100BrotzentHappy ist, dann kann das Brot, das er macht, ja nur auch nur zu #100BrotzentGuat schmecken! 😉 

 

Also dann: Auf viele weitere Nächte in Wörndles Backstube!

Kontakt
Wörndle KG des Wörndle Matthias & Co.
Handwerkerzone 9, 39052 Kaltern

Tel.+39 0471 962 186
info@baeckerei-woerndle.com

MwSt.-Nr.: 01636420216
MwSt.-Nr./Handelsregister Bozen Nr.: 01636420216